Grundsätze der Denkmalpflege
- Brandschutz
Die Umnutzung einer Liegenschaft kann diverse brandschutztechnische Auflagen nach sich ziehen. Auch Türen und Raumabschlüsse müssen diese Auflagen erfüllen.
Das zertifizierte heritage®-Verfahren leistet einen wesentlichen Beitrag in diesem Prozess. Damit können historische Türelemente aller Epochen, bereits ab einer Türblattstärke von 40mm, nach den aktuellen Anforderungen aufgerüstet werden. Eine langjährig erprobte Massnahme ist die brandschutztechnische Nachrüstung alter Türen und Abschlüsse auf die Brandschutzklasse EI30/EI60 mittels einer systemgeprüften Trenneinlage oder/und einem zusätzlichen Brandschutzglas. Dank minimaler Interventionen in die Substanz dieser Türen ist der Eingriff im direkten Vergleich des Vor- und Nachzustands kaum sichtbar. - Schallschutz
Werden Räume neuen Nutzungen zugeführt, genügen die bestehenden historischen Türen den heutigen
Schallanforderungen oft nicht mehr.
Für gewünschte oder notwendige Anpassungen an den Schallschutz können die Türen mit einer schallabsorbierenden Trenneinlage ausgestattet werden. Diese geprüften und zertifiziert zugelassenen Inneneinlagen erfüllen erhöhte Schallanforderungen. Sie können mit Brandschutz und energietechnischen Massnahmen kombiniert werden. - Energetische Massnahmen
Werden Gebäudehüllen saniert, ist es angebracht, auch die historischen Aussen- und Wohnungstüren aus Gründen des Klimaschutzes energietechnisch nachzurüsten.
Aussentüren und Wohnungstüren haben hohe Anforderungen zu erfüllen. Aus Gründen des Klimaschutzes müssen sie energetische Verluste verhindern, sie haben sicherheitstechnischen Kriterien zu genügen und sollen witterungsbeständig sein. Bei Sanierungen von Gebäudehüllen erweisen sich historische Aussentüren oftmals als Schwachstelle, da sie in gestemmter Ausführung und ohne Dichtungen nur schlechte Isolationswerte aufweisen. Im heritage®-Verfahren kann mit einem minimalen Eingriff in die bestehende Substanz eine Dämmmittellage und bei Bedarf ein Isolationsglas eingebaut und damit eine gute Wärmedämmung erreicht werden (U-Wert von bis zu 0,6 W/m² K). - Beschusshemmend
Auch in historisch wertvollen Bauten sollen Nutzungen von höchs-ter Sicherheitsrelevanz möglich sein. Schusssichere Türen und Raumabschlüsse garantieren beispielsweise in Gerichten, Polizeistellen, Banken oder Regierungsgebäuden die notwendige Sicherheit. Das heritage®-Verfahren gewährleistet hohe Festigkeitswerte ohne Abzüge im Erscheinungsbild und erlaubt selbst durchschusshemmende Verglasungen.
- Zutrittskontrolle
Neue Anforderungen an Personenschutz in öffentlichen oder gewerblichen Baudenkmälern verlangen eine Neubeurteilung des Sicherheitsstandards und der Fluchtwege. Dies kann zu Nachrüstungen historischer Türen führen.
Werden denkmalgeschützte Türen mit dem heritage®-Verfahren auf die geforderten Sicherheitsstandards aufgerüstet, verlangen Bauherrschaften vermehrt auch intelligente Zutrittskontrollen. Heritage® erlaubt moderne Zutrittslösungen per elektronischem Fingerprint aber auch drahtlose Systeme via Bluetooth. Diese Lösungen können mit Mehrfachverriegelungen kombiniert und unsichtbar in die heritage® Türmittellage eingearbeitet werden. - Fluchtwege
Türen sollen nicht nur die Sicherheit der Menschen im Gebäude garantieren. Sie müssen im Notfall, zum Beispiel bei einem Brand, die Flüchtenden ungehindert passieren lassen.
Fluchttüren werden aus diesem Grund mit Panikbeschlägen ausgerüstet. Das heritage®-Verfahren verschafft bei historischen Türen mit einer Einlage den notwendigen Platz für die Montage dieser Beschläge. Sollte aus denkmalpflegerischen Gründen eine Türöffnung in Fluchtrichtung nicht möglich sein, können mit einer zusätzlichen Automatisierung der Türen die Sicherheitsanforderungen garantiert werden. - Sicherheit
Auch in historischen Gebäuden nehmen die sicherheitsrelevanten Anforderungen an Raumabschlüsse zu, unabhängig davon, ob
sie öffentlich oder privat, gewerblich oder zu Wohnzwecken genutzt werden. Historische Türen aus Massivholz verziehen sich bei Wärme und Kälte, und als Folge davon schliessen sie nicht mehr korrekt. Dadurch entstehen Fehlfunktionen bei den technischen Schliessungsanlagen. Bei stark frequentierten Gebäuden wie Schulhäusern, Verwaltungen, Gerichten etc. führt das zu grossem Kontrollaufwand, wenn die Aussentüren aus Sicherheitsgründen zu bestimmten Zeiten abgeschlossen sein müssen. Mit dem heritage®-Verfahren kann auf verschiedene individuelle Bedürfnisse eingegangen werden. - Einbruchschutz
Historische Treppenhausabschlüsse und Aussentüren vermögen den Sicherheitsbedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohnern oftmals nicht mehr zu genügen.
Der Anspruch nach Einbruchsicherheit besteht heute auch in Baudenkmälern. Mit dem heritage®-Verfahren können Türen und Raumabschlüsse den individuellen Wünschen entsprechend sicherheitstechnisch aufgerüstet werden. Heritage® bietet die Widerstandsklassen RC2, RC3 und RC4 an. Auch die Nachrüstung mit einer Mehrpunkteverriegelung oder mit Sicherheitsglas sind möglich.